Dennis Göttel

Vom Verschwinden und Erscheinen.
Die Leinwand in der Kinematographie

dennis.goettel[at]univie.ac.at

Der Topos der Kinoleinwand ist in film- und medienwissenschaftlichen Diskursen randständig geblieben. Das Promotionsprojekt schließt jene Lücke mit dem Erkenntnisinteresse, die Leinwand als einen spezifischen Modus des Erscheinens des Films und damit einer bestimmten - anderen filmischen Rezeptionsweisen differenten - Wahrnehmung zu begreifen.

Dem Paradigma von Präsenz und Fülle leiblicher Wahrnehmung im Kino tritt mit den Überlegungen zur Leinwand ein verborgener horror vacui, eine versteckte Disponierung der Wahrnehmung gegenüber. Entgegen dem Wort von der Ubiquität medialer Bilder im 20. Jahrhundert bringen Kinoleinwand und Technik der Projektion eine Frequenz des Aussetzens der Bilder ins Spiel.

Zu sehen bleibt, inwiefern ein systematischer Zusammenhang zwischen dem Status von Wahrnehmung in der Moderne und jenem aus dem kinematografischen Dispositiv hervortretenden Moment des Ephemeren, anders: dem der Eskamotage, zu stiften ist.

Dennis Göttel

Lebenslauf

Seit 4/2010 Junior Fellow am IKKM Internationales Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie Weimar

Seit 10/2007 Fellow am Initiativkolleg „Sinne – Technik – Inszenierung: Medien und Wahrnehmung“ an der Universität Wien

2007 Projektassistenz des Symposions „Krise und Aufbruch. Asta Nielsen als Protagonistin der Moderne“ (26.-29.04.2007, Deutsches Filminstitut – DIF / Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main) und Redaktionsassistenz „Asta Nielsen. Ihre Filme, ihr Kino 1919-1933 (erscheint demnächst)

Ko-Kuration von „wetterfest° - Film Festival“ (20.-24.06.2007)

2006 Abschlussarbeit: „Working Title. Negation des Kinos. Verknüpfungen von Masse, Theorie und Arbeit“ bei Prof. Dr. Heide Schlüpmann, Erlangung des Magister Artium (M.A.)

2005 Ko-Konzeption und Ko-Leitung des Seminars „Kritik und Kino“ am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (zusammen mit Prof. Dr. Heide Schlüpmann und anderen)

2005 Konzeption und Durchführung der Film- und Vortragsreihe „Woody Allen: der Witz und seine Beziehung zum Jüdischen“ am „Centro Sociale/Institut für Vergleichende Irrelevanz“ in Frankfurt am Main

2004-2005 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Assistenz der künstlerischen Leitung, „Kinothek Asta Nielsen e. V.“, im Rahmen der Filmreihe und des Symposions „Die Filmdiva. Versuche einer Annäherung“ im schaulspielfrankfurt in Frankfurt am Main

2003 Redaktionspraktikum Filmzeitschrift „Revolver. Magazin für Film“, München und Berlin

2003 Organisation und Leitung des autonomen Seminars „Popkultur und Feminismus“ am Fachbereich Neuere Philologien der Goethe-Universität Frankfurt am Main

2002-2006 Studentische Hilfskraft, Professur für Geschichte und Theorie des Films, Prof. Dr. Heide Schlüpmann, JWG-Universität Frankfurt am Main

2002 Teilnahme am seminarvorbereitenden Arbeitskreis „Kino und 9/11“ am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft unter Leitung von Sabine Nessel

2002 Filmredaktionspraktikum Magazin „Strandgut“, Frankfurt am Main

2000-2006  Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Politologie und Germanistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main

Veröffentlichungen

Das private Leben als Projektion. Heimkino und Wissenschaft, in: Akervall, Lisa; Lauenburger, Adina; Lie, Sulgie; Tedjasukmana, Christian (Hg.): Waking Life. Cinematic Mediations between Life and Technique. (im Erscheinen).

Barthes´ Gespenster [zusammen mit Katja Müller-Helle], in: Fotogeschichte. Sonderband zu Roland Barthes, hg. v. Anton Holzer, Wien. (im Erscheinen).

Blue Screen. Spuren des kinematografischen Dispostivs in Kerry Conrans Sky Captain and the World of Tomorrow und Derek Jarmans Blue, in: Wendler, André; Wentz, Daniela (Hg.): Die Medien und das Neue, Marburg 2009.

Seit April 2010
Junior Fellow am
IKKM Weimar.